Diese einfache psychomotorische Übung fördert Beweglichkeit, Konzentration, Koordination, Körpergefühl, Tastsinn und Gleichgewicht. Sie kann mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt werden, wobei der Schwierigkeitsgrad jeweils angepasst wird. Legen Sie auf einer ebenen Fläche ein langes Seil mit einigen Windungen und Kurven aus. Verbinden Sie der Spieler/in die Augen, und führen Sie sie zum Anfang des Seils. Dort werden Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Die "blinde" Spieler/in muss nun den Verlauf des Seils barfuß ertasten und versuchen, hinüber zu balancieren, ohne daneben zu treten. Das ist nicht so einfach, wie es aussieht, denn mit verbundenen Augen ist es viel schwieriger, auf dem Seil einen Fuß vor den anderen zu setzen und dabei das Gleichgewicht zu halten. Kinder dürfen die Übung zuerst mit offenen und dann mit geschlossenen Augen ausprobieren, bevor Sie die Augenbinde ins Spiel bringen. Jugendliche und Erwachsene bekommen sofort die Augen verbunden und werden einige Male um die eigene Achse gedreht, damit sie sich den Verlauf des Seils nicht einprägen können und keine räumliche Orientierung mehr haben. Das steigert die Anforderungen an Koordination, Gleichgewicht und Tastsinn. Geben Sie den Spieler/innen, wenn nötig, etwas Hilfestellung.
Wenn Sie die Übung mit Jugendlichen und Erwachsenen durchführen, können Sie nach einiger Zeit den Schwierigkeitsgrad steigern. Verknoten Sie mehrere Seile miteinander, so dass sich ein Labyrinth mit mehreren Kreuzungen und Sackgassen ergibt. Die Seiltänzer/innen müssen mit den Füßen den richtigen Weg ins Ziel ertasten. Markieren Sie die Sackgassen mit Gegenständen oder einem Knoten. Als Alternative zum Seil kann eine Bank zum Balancieren genutzt werden. Da sie gerade und breiter ist, können die Seiltänzer/innen auf ihr einfache gymnastische Übungen absolvieren. Dabei werden sie immer von einer absichernden und helfenden Person begleitet. Lassen Sie die Kinder und Jugendlichen mehrere Durchgänge absolvieren: Zuerst mit offenen, dann mit geschlossenen und schließlich mit verbundenen Augen. Besprechen Sie mit den Teilnehmer/innen, wie sich das Verbinden der Augen auf Wahrnehmung, Körpergefühl, Gleichgewichtssinn und Koordination auswirkt. Warum ist es ohne die Hilfe der Augen schwieriger, das Gleichgewicht zu halten?