"Verbindest du mir die Augen?" Kinder und Jugendliche können es bei "Blindspielen" oft gar nicht erwarten, bis sie an der Reihe sind. Dabei geht es schon mal chaotisch zu. Vor allem Jüngeren fällt es schwer, das Tuch passend zu falten und einen guten Knoten hinter dem Kopf zu machen. Deshalb solltest du die betreffenden Spieler/innen nacheinander zu dir rufen und das Augenverbinden übernehmen:
1. Suche für Spiele und Übungen saubere Tücher, Bandanas oder Schals aus, die sich als Augenbinde eignen. Sie sollten möglichst blickdicht sein und sich gut falten und fest umbinden lassen. Außerdem sollte der Stoff so beschaffen sein, dass auch bei längeren Spielen und Übungen ein angenehmer Tragekomfort gegeben ist.
2. Das Tuch einmal diagonal falten, so dass ein großes Dreieck entsteht. Das Dreieck abschnittweise umfalten, damit das Tuch gut umgebunden werden kann und die Augen blickdicht bedeckt. Am besten funktioniert ein mindestens 10 Zentimeter breites Band mit einem kleinen Dreieck in der Mitte. Passe die Breite des Tuchs an Stirn und Augenpartie und das Dreieck an Mund- und Nasenpartie der Spieler/in an. Schals und manche Halstücher sind nicht breit genug, um sie diagonal zu falten. Lege sie der Länge nach aus, und falte sie zwei bis drei Mal. Schals und Halstücher aus dünnem Stoff kann man zusätzlich noch ein bisschen raffen.
3. Bitte die Spieler/in, dir den Rücken zuzudrehen und die Augen zu schließen. Brille vorher abnehmen!
4. Bedecke mit dem gefalteten Tuch die Augenpartie der Spieler/in. Bitte die Spieler/in, das Tuch mit den Händen ans Gesicht zu pressen. So kannst du es gut festziehen. Darauf achten, dass sich das Dreieck auf der Höhe der Nase befindet. So bleibt kein Spalt zwischen Nase und Wange zum Herunterschielen. Allerdings sollte das Dreieck vor allem bei länger dauernden Spielen nicht so groß sein, dass es Mund und Nase komplett verdeckt und die Spieler/in beim Atmen behindert.
5. Die Augenbinde am Hinterkopf fest verknoten, damit sie nicht rutscht. Die Spieler/in sollte beim Umbinden möglichst still halten und keine ruckartigen Bewegungen machen. Längere Tücher und Schals können zwei Mal um den Kopf gewickelt werden. Auf keinen Fall den Knoten auf der Vorderseite machen. Das ist unangenehm und behindert die Blinde Kuh beim Spiel.
6. Pass auf, dass Du beim Verknoten nicht die Haare mit einbindest. Beginne deshalb den Knoten ein Stück weit entfernt vom Kopf der Spieler/in und ziehe ihn dann zu. Mache einen festen Doppelknoten, damit das Tuch nicht rutscht.
7. Zum Abschluss noch testen, ob die Blinde Kuh auch wirklich nichts mehr sieht. Überprüfe, ob sie auf schnelle Bewegungen vor ihrem Kopf reagiert. Wenn ja, sitzt die Augenbinde noch nicht perfekt. Die Spieler/in sollte ihre Augen unter der Binde öffnen können und trotzdem völlig im Dunkeln tappen.
Ein Tuch oder Bandana faltet man zuerst diagonal und dann der Länge nach.
Einen Schal faltet man nur der Länge nach.
Wer sich selbst die Augen verbindet, faltet das Tuch passend und nimmt es im Abstand von jeweils rund 20 Zentimetern zur Mitte in beide Hände. Unterhalb der Nase beginnend, bedeckst du die Augenpartie. Mache einen festen Doppelknoten hinter dem Kopf, damit die Augenbinde fest sitzt. Dann schiebst du das Tuch ein Stückchen hoch, damit die Nase wieder frei ist. Achte darauf, dass kein Spalt bleibt, durch den du etwas sehen kannst.
Schlafmasken, Stirnbänder oder Augenbinden mit Klettverschluss können einfach und schnell selbst angelegt und abgenommen werden. Schöner ist es aber, wenn sich die Spieler/in die Augen von jemandem verbinden lässt, der auch entscheidet, wann sie wieder sehen darf. Das stärkt Vertrauen und Empathie in der Gruppe. Bei Kindern sollte eine erwachsene Vertrauensperson das Anlegen der Augenbinde übernehmen. So kann man Ängste abbauen und Schummeln vermeiden. Achte darauf, dass bei Sinnesspielen Mund und Nase frei bleiben. Das sollte auch bei Vertrauensspielen so sein, damit du die Mimik der "blinden" Spieler/in beobachten und darauf reagieren kannst. Bei den Such- und Fangspielen wird die Spieler/in nach dem Verbinden der Augen einige Male im Kreis gedreht, damit sie die Orientierung verliert. Führt am besten 10 schnelle Drehungen in die eine und 10 schnelle Drehungen in die andere Richtung aus, während die Blinde Kuh ihre Arme und Hände eng am Körper hält. Der "blinden" Spieler/in darf dabei ruhig etwas schwindelig werden, sie muss sich aber noch sicher auf den Beinen halten können.
Tipp: Wenn die Augenbinde während des Spiels an eine andere Spieler/in weitgegeben wird, immer den Knoten lösen und das Tuch neu umbinden. So kann man die Augenbinde an die individuelle Gesicht- und Kopfform anpassen und dafür sorgen, dass sie fest, bequem und blickdicht sitzt.
Tipp: Wenn die Augen bei Spielen und Übungen über einen längeren Zeitraum verbunden gewesen sind, sollte die "blinde" Spieler/in nicht sofort grellem Licht ausgesetzt werden. Führt sie am besten in einen abgedunkelten Raum, um ihr dort die Augenbinde abzunehmen. So kann sie sich schrittweise wieder an die Helligkeit gewöhnen.