Freitag, 14. Juli 2023

Gesellschaftsspiele im Test

 

Blinde Kuh

Mit dem Such- und Fangspiel Blindekuh hat dieses Gesellschaftsspiel nichts zu tun. Beim Spiel "Blinde Kuh" von Ravensburger geht es darum, Gegenstände an Hand der Umrisse ihrer Abbildungen zu ertasten und zuzuordnen. Hund, Delfin, Haus, Sonne? Insgesamt gibt es 40 verschiedene Formen aus solidem Karton. Alle Formen sind nach Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet, so dass man die Herausforderung ans Alter anpassen und langsam steigern kann. Überhaupt lassen sich die Spielregeln für mehr Spaß und Abwechslung stark variieren. Beispielsweise kann man bestimmte Gegenstände suchen oder in ausgestanzte Formen einfügen lassen. Auch eine Art Memory ist denkbar. Das ist etwas anspruchsvoller als das reine Erkennen, weshalb man "Blinde Kuh" auch mit Kindern ab 10 Jahren noch spielen kann. Geeignet ist das Spiel für Kinder ab drei Jahren. Teilnehmen können zwei bis vier Spieler/innen. Zur Ausstattung gehören fünf Stanztafeln mit 40 Formen und zwei Masken. Die Masken aus Pappe sind zwar lustig gestaltet, aber nicht besonders komfortabel und verdunkelnd. Man sollte daher auf eigene Augenbinden zurückgreifen.    

Thema: Tastsinn

Alter: 5-12

Spielidee: 😊😊

Spielspaß: 😊😊😊 

pädagogischer Mehrwert: 😊😊


Visionary

Visionary ist ein Gesellschaftsspiel, das Tastsinn, Geschicklichkeit, Kooperation, Konzentration und Vertrauen fördert. Es eignet sich für vier bis acht Spieler im Alter ab acht Jahren. Die Grundlage des Spiels sind 12 Holzklötze in verschiedenen Größen und Formen. Die Säulen, Dreiecke und Quader müssen zu Bauwerken zusammengesetzt werden, die auf Kärtchen vorgegeben sind. Die bauende Spieler/in hat die Augen verbunden und darf die Steine immer nur mit einer Hand berühren. Die anderen Spieler/innen geben ihr Anweisungen, welche Steine sie nehmen und wie sie diese aufeinander schichten soll. Allein die sehenden Spieler/innen wissen, wie das Bauwerk am Ende aussehen soll. Ein spannendes Spiel, das etwas Übung erfordert - nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Zur Ausstattung gehören 12 Holzklötze, Konstruktionskarten und zwei Augenbinden. Vor allem als kooperatives Spiel ist Visionary sehr zu empfehlen. Es war nicht umsonst Spiel des Jahres 1997. Das Spielprinzip kann man mit Konstruktionszeichnungen, Bauklötzen und etwas Fantasie auch selbst günstig umsetzen.

Thema: Vertrauen, Kooperation

Alter: 10-20

Spielidee: 😊😊😊 

Spielspaß: 😊😊😊

pädagogischer Mehrwert: 😊😊😊


Blindfolded Twister

Twister wird auf einem Spielfeld mit Feldern in vier verschiedenen Farben gespielt. Die Spieler/innen müssen mit Händen und Füßen Felder in einer vorgegebenen Farbe berühren, um im Spiel zu bleiben. Das erfordert Gelenkigkeit und Geschicklichkeit. Blindfolded Twister erhöht nun den Schwierigkeitsgrad nochmals. Jeder Farbe ist ein Symbol zugeordnet. Auf den Feldern ist das jeweilige Symbol abgehoben, so dass es mit Händen und Füßen ertastet werden kann. Vor Spielbeginn prägen sich die Spieler/innen ein, welches Symbol zu welcher Farbe gehört. Dann werden ihnen die Augen verbunden. Die Spielleiter/in ermittelt per Zufallsgenerator eine Farbe und ob Hände oder Füße eingesetzt werden müssen. Das Ergebnis nennt sie den "blinden" Spieler/innen, die nun ein passendes Feld suchen und besetzen müssen. Blindfolded Twister eignet sich für drei bis vier Spieler/innen im Alter ab acht Jahren. Als Partyspiel ist es auch für Jugendliche zu empfehlen. Mitgeliefert werden das Spielfeld mit 24 Feldern, ein Zufallsgenerator mit drehbaren Pfeilen und vier schwarze Augenbinden. Die Augenbinden sind zwar effektiv, aber nicht unbedingt bequem und für jede Spieler/in passgenau. Blindfolded Twister ist ein lustiges und actionreiches Bewegungsspiel. Durch das Verbinden der Augen sind nicht mehr nur Gelenkigkeit und Geschicklichkeit gefragt, sondern auch Tastsinn, Gedächtnis und Gleichgewichtssinn.

Thema: Tastsinn, Gedächtnis, Geschicklichkeit, Koordination, Gleichgewichtssinn

Alter: 10-25

Spielidee: 😊😊😊😊 

Spielspaß: 😊😊😊😊😊

pädagogischer Mehrwert: 😊😊😊  


Puzzles mit Tastzahlen und Tastbuchstaben

Einfache Puzzlespiele mit verbundenen Augen fördern spielerisch das Ertasten, Zuordnen und Wiedererkennen von Formen. Das lässt sich besonders gut mit Tastzahlen oder Tastbuchstaben umsetzen. Tastzahlen eigenen sich für eine Vielzahl taktiler Spiele. Es handelt sich um die Zahlen von 0 bis 9 aus Kunststoff oder Hartgummi. Außerdem enthält das Set die dazu passenden Zahlenausschnitte und in manchen Fällen auch noch eine Augenbinde. Während die Spieler/in bereits die Augen verbunden hat oder vor der Tür wartet, werden die Zahlenausschnitte mit Haftpunkten auf der Rückseite in unregelmäßiger Reihenfolge an der Wand angebracht. Die Zahlen selbst legen Sie gut durchmischt auf einen Tisch. Drehen Sie dann die "blinde" Spieler/in ein paar Mal im Kreis, und führen Sie sie zum Tisch. Sie muss nun nacheinander immer je eine Zahl aufnehmen und sie in die richtige Form an der Wand einfügen. Dafür kann ein Zeitlimit von zwei bis fünf Minuten gesetzt werden. Anstatt auf Zeit kann man auch um die Wette spielen. Dann haben gleichzeitig zwei Spieler/innen die Augen verbunden und müssen die Zahlenausschnitte füllen, bis alle komplettiert sind. Wer die passende Zahl einfügt, erhält einen Punkt. Es dürfen nicht mehrere Zahlen gleichzeitig in die Hand genommen werden. Um möglichst viele Zahlen zu schaffen, kann sich jede Spieler/in vorab eine Strategie überlegen. Zum Beispiel kann sie zuerst alle Zahlen und Formen ertasten und sich einprägen, wo sie in etwa sind. So geht die Zuordnung schneller. Dasselbe Spiel kann auch mit Tastbuchstaben durchgeführt werden. Mit diesen können Sie zudem Wörter und ganze Sätze legen oder ertasten lassen. Eine lustige Leseübung und eine schöne Herausforderung für den Tastsinn. Tastzahlen und Tastbuchstaben eigenen sich vor allem für Kinder im Grundschulalter. Passt man den Schwierigkeitsgrad an, haben auch ältere Kinder noch Spaß an ihnen.   


In welchen Ausschnitt passt die Zahl?


Für kreative Tast- und Rechtschreibübungen sind Tastbuchstaben in Form von Holztäfelchen zu empfehlen, in die je ein Buchstabe eingraviert ist. Sie sind in Kombination mit einer Legetafel erhältlich. Manchmal enthalten die Sets auch einen Aufbewahrungsbeutel sowie eine oder mehrere Augenbinden. Verbinden Sie der Spieler/in die Augen, und geben Sie ihr die Aufgabe, ein Wort oder einen kurzen Satz aus den gut durchgemischten Tastbuchstaben zu legen. Oder Sie legen selbst einen Satz und lassen ihn ertasten. Die Spieler/in fährt mit den Fingern langsam über die Holztäfelchen, um die Gravur zu verfolgen und den Buchstaben zu erkennen. Das erfordert Konzentration und Feingefühl. Ist es ein A oder ein V, ein U oder ein Ü, ein H oder ein M? Mit zwei Kindern können Sie auch ein Partnerspiel machen. Eine Partner/in muss das Wort oder den Satz auf der Legetafel zusammenfügen und nennt der anderen Partner/in nacheinander und einzeln die Buchstaben, die sie dafür braucht. Die zweite Partner/in sucht die passenden Buchstaben heraus und gibt sie der ersten Partner/in. Das Wort bzw. der Satz ist nur der Spieler/in bekannt, die an der Legetafel arbeitet.    

Thema: Tastsinn, Formen erkennen und zuordnen, Lese- und Rechtschreibübungen

Alter: 8-16

Spielidee: 😊😊😊😊

Spielspaß: 😊😊😊😊 

pädagogischer Mehrwert: 😊😊😊😊😊

 

In the dark

"In the dark" des englischen Herstellers "Purple Donkey" ist ein Spiel für vier Personen. Jeweils zwei Personen bilden ein Team. Eine Spieler/in pro Team muss immer die Augen verbunden haben, während die andere Partner/in sehen darf. Die sehende Spieler/in zieht eine Aktionskarte und liest die darauf geschilderte Aufgabe laut vor. Das Team muss nun innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits von insgesamt fünf Minuten die Aufgabe gemeinsam meistern. Die meisten Challenges bestehen darin, dass die "blinde" Spieler/in etwas suchen, ertasten, eine bestimmte Figur nachstellen oder durch einen Hindernisparcours gehen muss. Die sehende Partner/in darf Anweisungen geben, die "blinde" Partner/in aber nicht berühren. Für einige Aufgaben werden spezielle Stifte und Würfel benötigt, die in der Packung vorhanden sind. Wenn das Team die Aufgabe erfolgreich bewältigt, bekommt es einen Punkt und darf die nächste Karte ziehen. Es dürfen so lange Challenges angegangen werden, bis eine misslingt oder die fünf Minuten abgelaufen sind. Dann kommt das andere Team an die Reihe. Die Karten von gelungenen Challenges werden beiseitegelegt, die Karten von misslungenen Challenges wieder in den Stapel gemischt. Nach einer abgeschlossenen Runde wird die Augenbinde innerhalb des Teams weitergegeben. Das Spiel "In the dark" enthält 50 Aktionskarten, vier Würfel, zwei Stifte, eine Sanduhr und zwei Augenbinden. In den Challenges werden sinnliche Wahrnehmung, Geschicklichkeit, Kooperation und Vertrauen auf die Probe gestellt. Sie sind lustig und kreativ ausgedacht und an andere bekannte "Blindspiele" angelehnt. Einige Elemente wiederholen sich aber mit der Zeit. Das lässt sich ausgleichen, indem man selbst ausgedachte Challenges hinzufügt, vorhandene abändert oder die Spielregeln variiert. Eine besondere Herausforderung ist der zunehmende Zeitdruck, der auch vermeintlich einfache Aufgaben schwierig werden lässt. "In the dark" ist hervorragend als Partyspiel für Teenager geeignet, die für Blindekuh und Topfschlagen zu alt sind, aber auf lustige und knifflige "Blindspiele" nicht verzichten wollen. Den Altersrahmen kann man etwa zwischen 10 und 18 Jahren ansetzen. Um das Spiel fair zu gestalten, kann man die Challenges für jüngere Spieler/innen etwas erleichtern und für ältere Spieler/innen etwas erschweren.    

Thema: Sinne, Vertrauen, Kooperation, Geschicklichkeit

Alter: 10-18

Spielidee: 😊😊😊😊

Spielspaß: 😊😊😊😊

pädagogischer Mehrwert: 😊😊😊 


"In the dark": Lustige Team-Challenges mit verbundenen Augen.